27.02.2014

Ein ganz normaler Tag - wirklich?

Vor einigen Tagen habe ich euch versprochen, dass ihr nach und nach ein paar kleine Abschnitte zu lesen bekommt. Und: "versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen", das hat meine Oma schon immer gesagt.
Es geht mir gesundheitlich mittlerweile ein wenig besser, die Ruhe bekommt mir, das Rauschen und Fiepen in den Ohren ist weg, Gott sei Dank! Trotzdem fahre ich noch auf Sparmodus und das wird auch in den nächsten Wochen so bleiben. Allerdings so ganz ohne Beschäftigung kann ich nicht, dann werde ich noch depressiv und fühle mich total nutzlos. Also tütel ich so vor mich hin, räume die Stoffkisten auf, putze Fenster, miste den Kleiderschrank aus, trenne mich von dem einen oder anderen. Oder aber ich gehe spazieren, eine ganz neue Erfahrung für mich. Ohne Ziel und Plan einfach raus, laufen oder in die Tram setzen, irgendwo aussteigen und bummeln. Ich wusste gar nicht, dass das so schön ist?! Ihr seht, es geht mir wirklich besser. Auf diesem Wege möchte ich mich auch für die vielen lieben Nachrichten und Kommentare bedanken, eure Besserungs- und Genesungswünsche helfen! Vor allem meiner Seele!

Und hier kommt nur wieder ein kleiner Ausschnitt aus dem leider immer noch nicht ganz fertigen Buch:



"Na, Frau Bold? Alles vorbereitet für die Besprechung später? Kaffee, Tee, Wasser? Aber bitte nicht wieder diese ungesunden Zuckerkekse!"

"Aber selbstverständlich, Frau Dr. Dr. von Mecker! Die Herren erscheinen um 10:oo h, pünktlich wie jeden Freitag. Und nein, Kekse gibt es heute nicht. Dafür habe ich mir erlaubt, in der Küche ein paar belegte Brötchen zu ordern."

Boah, nee, echt, als wenn ich das das 1. Mal mache. Diese Freitagssitzungen gibt es mittlerweile seit 2 Jahren. Das Einzige, was neu an dieser ach so wichtigen Runde ist: Frau Dr. Dr. von Mecker, meine  Chefin seit 8 Wochen. Klein, drahtig, das Kurzhaar blond gesträhnt, Nickelbrille, Designer-Arztkittel (ein normaler tuts ja nicht, schließlich ist dieses "Arzt-Modell" ja nicht nur ein einfacher Doktor, nein, sie ist eine Dr. Dr. von und zu und am besten drehst du dich gleich um und marschierst sofort wieder raus!), Mitte 50, verheiratet mit einem Rechtsanwalt und Notar, Mutter eines Musik studierenden Sohnes (32), der selbstmurmelnd noch zu Hause bei Mutti wohnt, tja und...... äußerst unbeliebt bei den Schwestern, Patienten, Therapeuten, Assistenzärzten, AiPlern (kurze Erklärung, denn ich möchte euch ja nicht mit Fachjargon langweilen: Ärzte im Praktikum), eigentlich bei allen meinen Kollegen. Da fällt es einem wirklich schwer, neutral zwischen beiden Parteien zu agieren, zumindest, wenn man seinen Job im Vorzimmer behalten möchte. Ihr einziger Verbündeter ist der Verwaltungschef, Mr. "Sunnyboy" Dr. Falk, dieser solariumgebräunte Mittvierziger in der Chefetage!

"Ach wie fein, ein kleines Frühstück. Da arbeitet es sich doch auch gleich viel entspannter. Ich weiß ja, dass ich mich auf Sie verlassen kann, aber haben Sie auch an die Kopien gedacht? Sie wissen schon, von meiner Präsentation für die Veranstaltung nächste Woche."

Tief durchatmen, freundlich lächeln, wuuuuuuusaaaahhhhhh (hallo?! Erde an Mecker! die Präsentation, die ich gestern Abend noch bis 21 h ausgearbeitet habe, weil Madame es geschafft hatte, mit einem Klick alle Bilder aus der Power Point Vorlage wieder zu löschen!) und schnell Nicken! Jedes weitere Wort wäre jetzt zu viel, das zumindest habe ich in den vergangenen 56 Tagen schon gelernt!

Fortsetzung folgt.....

Ich hoffe, ihr startet alle gut in das Wochenende, genießt den vorzeitigen Frühling mit viel Sonne und bleibt gesund!
Herzliebst eure Boerlinerin!

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