08.11.2020

Alt und Neu - das Leben halt

Ihr Lieben!

Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntag.

Das Foto zeigt den "oberen" Eingang zum Hansemuseum. Alt und neu harmonisch miteinander verbunden. Früher, als ich noch Kind war, war es der Zugang zum Hof unserer Turnhalle. Das ist jetzt 48 Jahre her, als ich dort in dem alten, kalten Gemäuer mit den Mädels der Schule Zirkeltraining machen musste.

Eingang Hansemuseum Lübeck - Foto Boerlinerin 2019

Wenn man bedenkt was sich in den Jahrzehnten (wow! Jahrzehnte, wie sich das anhört?!) alles verändert hat. 6 Jahrzehnte meines Lebens habe ich schon hinter mir, mal gucken, wie viele noch vor mir liegen. Das weiß ja keiner so genau. Im Moment arbeite ich daran, dass es noch einige sind und begebe mich täglich für ein paar Stunden in die Klinik zur Behandlung, auch wenn es echt gesagt ziemlich nervig ist. Gar nicht die Nebenwirkungen sind es, die mir zu sehr zu schaffen machen, sondern das Bewusstsein, Tag für Tag über Wochen und Monate dorthin zu müssen. Und mal ehrlich? Wer geht schon gern ins Krankenhaus?

Anfangs hab ich mich wirklich gefragt: lohnt sich das noch? Oder lass ich es sein? Ja, ihr lest richtig! Ich habe alle Eventualitäten abgewogen, denn auch wenn ich die Behandlung durchziehe gibt es keine Gewissheit, ob sich nicht doch an der einen oder anderen Stelle wieder ein Karzinom bildet, weil man ein Fitzelchen Haut vergessen hat zu bearbeiten oder die Chemosalbe nicht tief genug in die Hautschicht eingedrungen ist.

Und ja, ich habe mich entschlossen, das durchzuziehen. Und nicht falsch verstehen, das soll hier kein Mimimimi sein, sondern einfach nur mal "aussprechen", was ich in manchen Momenten denke. Es kommen auch wieder gute Zeiten, auch in Bezug auf Corona, davon bin ich überzeugt! Für mich heißt es jetzt: 'Augen-zu-und-durch'. Und manchmal, da darf man auch zweifeln. An sich. Am Sinn der Maßnahmen. An Allem. Nicht alles herunterschlucken, sonst platzt man irgendwann und explodiert und dann bekommt es garantiert die falsche Person ab, die es gar nicht verdient hat. Kennt bestimmt Jeder von euch auch.

Aber nun genug von dem Krams. Heute ist Sonntag, ich bin zu Hause, muss nicht dorthin und genieße die ruhigen Stunden daheim. Draußen ist Herbst pur. Dicker Nebel wabert vor meinem Balkon und kaum Sicht über den Minipark vor meinem Haus. Unser kleines Viertel ist in der Nähe eines Gewässers angesiedelt, da ist Nebel im Herbst normal. Ich liebe Anzeichen von Normalität! Es bedeutet, dass Teile des Lebens absolut im Gleichgewicht sind.

Macht es euch sc
hön zu Hause oder wo auch immer ihr seid. Und bleibt/werdet gesund!
Herzliebste Grüße   
Boerlinerin


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