28.04.2016

Kleinigkeiten erfreuen das Herz!

Ihr Lieben!
Ich "tobe" mich gerade ein wenig zu Hause aus und gestalte einiges neu. Nicht viel, nur ein paar Kleinigkeiten, die aber manchmal schon eine Menge ausmachen. So mussten dringend die alten Jalousien ausgetauscht werden gegen Verdunklungsrollos, die gleichzeitig etwas Farbe ins Zimmer und an die drei Fenster bringen. Gestern sind sie angekommen und ich hab sie gleich montiert. Hier mal ein Fenster:

Boerlinerin zu Hause
Das System ist wirklich easy: angebracht werden sie nämlich durch Klemmhaken am Fensterrahmen und dort nur eingehängt. Das bekommt Frau ganz allein gewuppt, ein wirklich gut durchdachtes System haben sich diese Rollo-Leutchen ausgetüftelt. Daumen hoch! Leider sind die Rollos nicht ganz so pink wie ich wollte, schön finde ich sie trotzdem und sie dunkeln gut ab, d.h. sie sperren im Sommer auch die Hitze aus und genau das war der Plan.

Danach habe ich meinen Schrank aufgeräumt und tatsächlich meine genähten Kissenbezüge wiedergefunden. Wurden auch gleich aufgezogen und schmücken jetzt mein Sofa und passen - wie ich finde - sehr gut zu den Rollos.

Boerlinerin näht 
Rosalie- und Patchworkstoff ergänzen sich prima. Apropo, ich sollte mal wieder zum blau-gelben Möbelriesen und schauen, ob die noch etwas von dem Stoff haben. Mal sehen, vielleicht mache ich nächste Woche einen kleinen Ausflug dorthin, war schon lange nicht mehr da und stöber durch alle Abteilungen.

Danach ein kleines Päuschen gemacht mit lecker Schokoriegel und einer Tasse Kaffee. Das ist übrigens ein veganer Schokoriegel, sehr lecker und ähnelt ein wenig dem Bountyriegel.

Boerlinerin zu Hause
Viele von euch wissen ja mittlerweile oder haben es am Rande mitbekommen, dass ich vegan lebe und das schon seit fast 1 1/2 Jahren. Vorher war ich zu 90% vegetarisch unterwegs (so 1-2 mal im Monat verirrte sich damals tatsächlich auch ein Stück Fisch oder Fleisch auf meinen Teller), aber mittlerweile verzichte ich auch auf Eier und überhaupt tierische Produkte/Inhaltsstoffe. Ich komme wunderbar klar damit und mein Arzt lobt jedesmal bei der Kontrolle meine phantastischen Blutwerte. Nix mehr mit erhöhtem Cholesterin oder Harnsäurewerten. Das Einzige ist: ich muss mit zuviel Sojaprodukten vorsichtig sein, da ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe und Soja mein Ersatz-Schilddrüsenhormon in Form von Tabletten negativ beeinflusst bzw. deren Wirkung (teilweise) aufhebt und sich dann die Symptome der Unterfunktion sehr stark bemerkbar machen. Wenn man das aber weiß und es beherzigt, dann klappt es super. Aber ich will hier Niemanden missionieren oder ähnliches, nicht dass ihr mich falsch versteht! Das wäre gar nicht meine Art und es soll/darf jeder so leben/essen/trinken wie er mag. Für mich habe ich aber mit der veganen Ernährung meinen Weg gefunden und schütze damit auch das ein oder andere Tier, das nicht auf meinem Teller landet.

Deshalb habe ich mich auch riesig gefreut, als ich vor einigen Wochen bei der lieben Karina von Karamba Karina ein veganes Kochbuch gewonnen habe.
Boerlinerin liest - Kochbuch
Tolle neue Rezepte, die ich nach und nach ausprobieren werde. Nochmals vielen lieben Dank für die Zusendung des Buches. Und ihr schaut doch gern mal rüber auf ihren Blog, sie postet so tolle Sachen und Rezepte - und zwar für alle Ernährungsformen!

Wie ihr seht, ich halte mich daran und trete kürzer, mache schöne Dinge und erfreue mich an großen Kleinigkeiten. Auch das ist gut für meine Gesundheit und ich werde hoffentlich bald wieder zu 100% belastbar sein. Bis bald hier aus der Hauptstadt viele Grüße!
Herzliebst eure Boerlinerin!

26.04.2016

Kompatibel dank Kompromiss?!

Guten Morgen aus Berlin!
In den letzten 14 Tagen habe ich mein Leben von Grund auf umgekrempelt. Die Stress-Schraube rückwärts gedreht und mir Luft zum Atmen verschafft. Freizeit. Zeit nur für mich. Das war auch nötig, denn meine Gesundheit war ziemlich angegriffen. Ok, sie ist es noch und ich bin weiterhin sehr vorsichtig, aber es geht mir bereits viel besser und ich merke, wie es mir gut getan hat, einigen Ballast von Bord zu schmeißen. Kein Druck mehr bezüglich "DIY-Bereich" und "eigener Schnittmuster". Nur noch "facebooken", wenn Zeit und Lust da sind. Und ich nutze seit einigen Tagen auch die "Planen-Funktion" auf meiner Facebook-Seite, sodass meine Beiträge erscheinen, ich aber nicht zu bestimmten Zeitpunkten vor dem PC sitzen "muss". Ok, ich muss sowieso nicht, denn mir macht es Spaß, die Suche nach schicken und teilweise außergewöhnlichen und immer kostenlosen Anleitungen. Das will ich mir auch behalten.

Ich hoffe ja auch sehr, dass bald meine Nählust wieder bei mir anklopft, die ist nämlich auch irgendwann auf der Strecke geblieben und hat sich verabschiedet. Meine Nähmaschine steht seit Monaten völlig beleidigt in der Ecke, die Stoffschätze stapeln sich in Kisten, Schnittmuster sind ausgeschnitten und geklebt, aber bisher verspüre ich immer noch keinen Drang, mich an die Arbeit zu machen. Das finde ich einerseits sehr, sehr schade, andererseits setze ich mich damit jetzt nicht mehr selbst unter Druck. Die Zeit wird kommen, ganz bestimmt. Und ich merke, dass meine getroffene Entscheidung, den beruflichen Nähbereich zu verlassen, richtig war. Nähen hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und dieser Spaß ist irgendwann verloren gegangen und wurde durch "Nähdruck" ersetzt. Das will ich einfach nicht mehr. Ich möchte die Freude an meinem Nähhobby wiederfinden.

Ich hatte dank freier Zeit in den vergangenen Tagen die Möglichkeit, einige Situationen der letzten Wochen und Monate zu reflektieren und habe festgestellt, dass ich teilweise nicht kompatibel bin. Ich passe in bestimmte Gruppierungen irgendwie nicht rein, fühle mich unwohl in der Gesellschaft mancher Menschen. Warum das so ist? Hm....... ich glaube, die Chemie stimmte nicht. Oder meine Erwartungen waren andere als die meiner Gegenüber. Die Erwartung, dass man sich auch ein wenig mit meiner Person "beschäftigt", mich einbezieht in Gespräche oder das eine oder andere Wort an mich richtet, war wohl zu hoch.
Und dann passiert es immer wieder, dass ich mich zurückziehe. Wenn ich merke, dass ein bestehender Verbund die Mauern hochzieht und es keine wirkliche Chance gibt sie zu durchbrechen, ist meine persönliche Grenze erreicht und ich akzeptiere es. Vielleicht passe ich nicht überall rein? Vielleicht lag es an mir? Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt? Egal aus welchen Gründen: es kann ab und an passieren, dass man einfach nicht dazu gehört. Und das ist auch gar nicht schlimm, wie ich finde. Man muss lediglich entscheiden, wieweit man selbst bereit ist, sich zu verbiegen und es passend zu machen. Und das geht oft über Kompromisse schließen hinaus.

Früher habe ich es gemacht, wollte mit aller Gewalt dazugehören, habe meine eigenen Bedürfnisse zurückgeschraubt, um ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Heute mache ich das nicht mehr. Ich buche es als Erfahrung in einen Lebensabschnitt und hake es dann ab. Ich forsche auch nicht mehr, woran es gelegen hat, sondern akzeptiere es einfach. Und viel wichtiger: ich suche den Fehler nicht bei mir. Egal ob im beruflichen, privaten oder Hobbybereich: verbiegen, um auf Teufel komm heraus gemocht zu werden, sollte man sich nie. Das ist nicht ehrlich, weder von einem selbst, noch von den anderen. Klar schmerzt es in gewissen Situationen. Weil man sich gefreut hat auf Menschen oder Ereignisse und diese Vorfreude nun der Enttäuschung weicht. Aber hey, es ist kein Weltuntergang. Das ist manchmal einfach so. Das nennt man Leben!

Ich freue mich jetzt über die schönen Dinge: die Planung der Hochzeit meiner Tochter, meinen Beruf, die Freizeit, die ich jetzt habe, über liebe Mails von DIY-Begeisterten, die mir Fotos ihrer Nähwerke schicken und sich freuen, dass es mit meinen Schnittmustern wunderbar geklappt hat und sie ihre Shirts und Hosen mit Stolz und Freude tragen. Ich genieße es, mal nicht gehetzt von Termin zu Termin zu eilen, sondern auch mal eine Viertelstunde mitten am Tag mit einem Bekannten bei einer Tasse Kaffee zu quatschen, ohne jede Minute auf die Uhr zu schauen und mir selbst in Erinnerung zu rufen, wieviel Arbeit noch auf mich wartet. Ich freue mich über die Fortschritte, die mein Körper macht und mir damit signalisiert, dass ich auf dem richtigen Weg bin. So eine kleine Portion Egoismus ist gesund, tut gut, hilft oft auch beim Überleben in unserer Ellenbogen- und leistungsorientierten Gesellschaft. In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderschönen Tag und ärgert euch nicht über das Wetter! Auch die Sonne wird bald wieder scheinen, sowohl vom Himmel als auch im Herzen!
Herzliebst eure Boerlinerin!