25.04.2020

Kreativität und Leben im Frühjahr 2020

In diesen Tagen ist es schwer, Alles und jedem nur positiv zu begegnen und sich selbst Tag für Tag zu motivieren, (Höchst)Leistungen zu vollbringen. Boerlinerin April 2020 - für mehr Verständnis
Für Menschen, die eh mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, ist diese Zeit doppelt anstrengend. Genauso für Menschen, die im normalen Alltag auf die Hilfe der Gesellschaft in Form von Schul-/Kitaessen oder die Tafel angewiesen sind. Das regelmäßige Einkommen Selbstständiger schrumpft oder bricht ganz weg, staatliche Hilfen müssen in Anspruch genommen werden. Homeoffice und Homescooling sind eine riesengroße Herausforderung. Ältere Menschen dürfen ihre Tagesstätte nicht mehr aufsuchen und ihre Angehörigen nicht mehr zu Hause treffen. Singles, die das Alleinsein nicht gewohnt sind, vereinsamen zu Hause. Viele Menschen vermissen Nähe und menschliche Wärme. Nicht nur in Form von Körperkontakt, sondern auch und vor allem in Form von Rücksicht und Respekt. Auch und vor allem bei der Einhaltung des Mindestabstands, egal ob beim Einkaufen, im Geschäft oder in der Fußgängerzone.
Wir alle müssen uns jetzt zwangsläufig seit Wochen einschränken und ich denke, das wird auch noch die nächsten Wochen, wenn nicht sogar Monate so sein. Ich bin seit gestern nicht mehr ganz so optimistisch, dass sich mehr und mehr Menschen an die Regeln halten werden.
Ich bin gestern das 1. Mal wieder - notgedrungen, weil auf dem Weg zum Bus - durch die Fußgängerzone gegangen. Und war erschrocken über die Rücksichtslosigkeit der Leute. Mindestabstand?! Phhhh....... nicht vorhanden. Die Leute kamen so dicht heran, man hätte fast den Atem spüren können. Ich bin Zick-Zack gelaufen, um Ansammlungen von Personen zu "umschiffen". Ich wusste von vornherein, dass ich im Moment nicht "shoppen" gehe, auch wenn ich z.B. ein Paar Schuhe brauche, dringend sogar. Mir hat es gereicht, das Erlebnis allein nur auf den Fußwegen und ich möchte im Moment gar nicht erleben und/oder testen, wie es in den Geschäften ist. Solange das Abstandsgebot nicht eingehalten wird, nützt auch das häufige Händewaschen nix. Gar nix. Es ist so traurig, dass bei der begonnen Lockerungen der Maßnahmen dieses von Vielen gleich als Signal empfunden wird, wir wären in Sachen Pandemie über den Berg. Nee, ist nicht so. Mich wird die Innenstadt so schnell nicht wiedersehen.
Auch wenn ich einen Spaziergang mit meiner Tochter und dem Enkelhund alle 7-10 Tage für ein Stündchen mache, mein absolutes Highlight der Woche und um sie überhaupt zu sehen, werde ich mich aus einer anderen Richtung nähern. Wo kein Gedrängel herrscht.
Ja, mir tun die Geschäftsleute und die dort Beschäftigten auch sehr leid, wirklich. Ich war in Berliner Zeiten jahrelang auch in der Gastronomie im Restaurant meiner Tochter tätig und ich bin heilfroh, dass wir es nicht mehr sind und nicht um unsere Existenz bangen müssen. Also noch mehr, als jetzt sowieso, weil die Verantwortung für die Angestellten wegfällt.
Auch ich habe zu kämpfen als kleines Boerlinerin-Lichtlein. Auch Bekannte und Verwandte sind "Opfer" der Pandemie, sowohl privat als auch berufs- und geschäftsmäßig. Viele müssen zu Hause bleiben und sich einschränken. Ich find das auch auf Deutsch gesagt ziemlich beschi**en. Aber nur so kann doch langfristig sich ein Erfolg einstellen, es sei denn, nächste Woche bringt Jemand ein Medikament oder Impfstoff raus, dann können wir aufatmen. Bis dahin bleibt uns nur Abstand halten, Hände waschen, ab nächste Woche auch Maske tragen und hoffen.
Apropo Masken - ja, ich habe auch welche genäht, weil sie bei uns gebraucht werden. Das war seit Wochen das 1. Mal, dass ich die Nähmaschine wieder vorgeholt habe. Sie werden Pflicht bei uns ab nächsten Mittwoch im Bus, im Geschäft.
Schnutentuch - genäht von Boerlinerin
Und ich glaube, ich denke nicht nur allein so. Falls doch, dann ignoriert meinen Post 😎 Ansonsten wünsche ich euch lieben Menschen da draußen ein schönes, sonniges Wochenende, vielleicht mit einem Kaffee auf dem Balkon, im Garten oder beim Spaziergang um den Block, im Wald, Park oder wo es halt möglich ist. Bleibt gesund!
Herzliebst eure
Boerlinerin