13.03.2019

Back to the roots - oder: passt das eigentlich?

Ihr Lieben!
Es war wieder etwas ruhiger hier auf dem Blog und das hat auch Gründe. Nach fast 4 Jahren ohne Urlaub habe ich das 1. März-Wochenende genutzt und einen Kurztrip in meine alte Heimat gemacht. Das letzte Mal war ich dort im Oktober 2001 und dann Anfang 2010 nochmals für 1 Stunde, um den Umzugswagen mit ein paar restlichen Kartons meiner Tochter zu füllen.
Ich war schon sehr gespannt darauf, ob und wie sich diese Stadt verändert hat und für mich anfühlt mit all den Erinnerungen. Ich muss dazu sagen, dass das Wetter gruselig und grau war. Sehr schade, denn die Tage vorher war es fast Frühling mit viel Sonne, blauem Himmel und warmen Temperaturen. Den Wetterumschwung habe ich aber nicht als schlechtes Omen genommen, sondern mich sehr gefreut, mein Tochterschatzi und den Enkelhund für ein paar Tage zu sehen. Die Begrüßung vor dem Bahnhof durch meine alte Heimat war, nun ja, seht selbst:


Dunkel, wolkig, grau und irgendwie trist. Da sieht keine Stadt schön aus, nicht einmal Berlin. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, aber die Vorfreude auf meine Tochter und den Enkelhund überwog dann doch. Wir haben uns ein wirklich herrlich entspanntes Wochenende gemacht mit guten Gesprächen, leckerem Essen, einem Ausflug nach Travemünde und eine Besichtigung meiner potenziellen neuen Wohnung.

      

Und jetzt, 10 Tage danach, kann ich berichten: ich habe die Wohnung bekommen und werde wohl schon zum 01.05. umziehen. Es ist entschieden, der Mietvertrag unterschrieben und alles unter Dach und Fach. Eine Wohnung angeschaut, und es hat gleich geklappt. Das nenne ich Glück! Und ich weiß, dass ich mich in der Wohnung sehr wohlfühlen werde. Sie liegt etwas außerhalb, nicht direkt in der Stadt, was für mich gut ist, denn zuviel Trubel mag ich nicht (mehr). Aber in 15 Minuten ist man mit dem Bus direkt in der City. Das Haus hat einen Fahrstuhl, super, denn ich plane die nächsten 20 Jahre nicht nochmal umzuziehen. Ich werd ja auch nicht jünger. Lübeck hat sich sehr verändert die letzten 10 bis 15 Jahre, ich werde mich daran gewöhnen. Wichtig ist die dann wiederhergestellte Nähe zur Familie und zum Meer.

Nun bin ich beschäftigt mit der Suche nach einem Nachmieter und habe mich in das Abenteuer "Annonce Nachmieter gesucht" gestürzt. Innerhalb von 5 Stunden erhielt ich über 100 Anfragen und bin ein wenig überfordert. Ich weiß, es herrscht Wohnungsnot in Berlin! Und meine Wohnung ist wirklich günstig, einigermaßen gut gelegen und gut ausgestattet. Wie entscheidet man da? Wem schickt man eine Einladung zur Besichtigung? Ich habe für mich beschlossen mich danach zu richten, wie die Anfrage überhaupt formuliert wurde. Nachrichten mit dem Text "noch frei, will mieten" fallen gleich durchs Raster. Ihr glaubt gar nicht, was man alles zu lesen bekommt. Schwierig, anstrengend, aber notwendig, da ich einen Monat früher raus will aus dem Mietvertrag. Auch das werde ich schaffen.

Dann gehts an die Umzugsplanung. Hab ich schon erwähnt, dass ich umziehen generell hasse?! Ich hoffe, es ist wirklich das allerallerletzte mal. 9 Jahre Berlin sind dann im April vorbei. Es war eine gute Zeit. Ich habe viel gelernt. Über mich, über mein Leben, mein Können und meine Fähigkeiten. Ich werde mich immer sehr gern an diese 9 Lebensjahre erinnern. Auch wenn einiges nicht so rund gelaufen ist, ich krank wurde und ich viele Hürden meistern musste. Aber das hat mich gestärkt und meine Zuversicht habe ich nie verloren, dass am Ende etwas Gutes dabei herauskommt. Berlin hat mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Gestärkt, mutiger, selbstbewusster, nicht mehr so klein und den Blick nach unten gesenkt.

Meine Arbeit "leidet" gerade ein wenig unter diesem ganzen Umzugskrams, aber ich arbeite täglich immer wieder ein paar Stündchen an den neuen Schnitten, damit ich rechtzeitig zum Frühling fertig werde. ich bin froh, dass mein Probenähteam so geduldig mit mir ist und alle meine Entscheidungen bezüglich zeitlicher Verschiebungen mitträgt, Verständnis hat für die menschliche Seite der Boerlinerin. Denn auch wenn ich bald nicht mehr in Berlin lebe, die Boerlinerin wird es weiter geben.

So, das war ein kurzes Resumée der letzten Wochen und Erklärung, warum ihr so lange nichts gelesen habt und auf das neue Ebook warten müsst. Ich bin nur ein Ein-Frau-Betrieb, da pfuscht einem das reale Leben mal dazwischen und man muss Prioritäten setzen. Das bin halt ich. Und ich steh dazu. In diesem Sinne auf sehr bald! Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche!
Herzliebst eure
Boerlinerin

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