06.02.2018

Nähmaschinennadeln - welche Nadel wofür?

Ihr Lieben!
Mich erreichten in der letzten Zeit einige Anfragen, ob ich nicht ab und zu etwas Grundsätzliches zum Thema Nähen und dem entsprechenden Equipment schreiben könnte. Das mache ich sehr gern und fange heute mit dem kleinen 1 x 1 der Nähmaschinennadel an.

Es gibt ja viele verschiedene Firmen, die dieses Zubehör anbieten, aber die Typenbezeichnung ist deckungsgleich, sodass ihr eure Nadeln bei dem Hersteller eurer Wahl kaufen könnt. Ob ihr qualitativ damit zurecht kommt oder ob eure Maschine meckert, das lässt sich nur durch Ausprobieren feststellen. Meine Nähmaschine ist sehr genügsam, sie nimmt auch die Discounternadeln, wenn mal eine Schmetz- und/oder Prymnadel (Werbung!) nicht mehr vorrätig ist. Grundsätzlich rate ich aber doch dazu, beim Nähzubehör auf Qualität zu achten, auch wenn diese manchmal etwas teurer ist. Ob Nadel oder Garn, da gibt es schon Unterschiede und wenn ihr hochwertigen Stoff vernäht, wird es euch euer Nähstück danken, wenn ihr auch beim Zubehör nicht minderwertige Qualität verwendet.

Nun zu den verschiedenen Nadelarten: genäht wird überwiegend bei den gängigen Nähmaschinen mit sogenannten Flachkolbennadeln. Der Vorteil ist: ihr wisst immer, wo hinten und vorne ist bei der Nadel, denn sie wird mit der flachen Seite nach hinten in die Maschine eingesetzt. Es gibt auch Rundkolbennadeln, die aber meist nur für einige Industriemaschinen oder auch ältere Modelle benötigt werden. Die Stärke der Nadel wird immer in 5er bzw. 10er-Schritten angegeben: 70er Nadel bedeutet, sie hat eine Stärke von 0,7 mm.
Nähmaschinennadelkunde - Boerlinerin

Die Universalnadel: es gibt sie von Stärke 60 - 120 und sie hat eine leicht gerundete Nadelspitze. Geeignet ist sie für alle festen Stoffe wie gewebte Baumwolle, Leinen oder Möbelstoff. Ich verwende sie z.B. aber auch für dünnes Kork- oder Kunstleder. Je nachdem, wie dick euer Stoff ist, entscheidet ihr euch für eine dünne oder dicke Nadelstärke.

Die Jeansnadel: es gibt sie in der Stärke 70 - 110 - sie hat einen verstärkten Schaft und ist besonders spitz. Markiert wird sie mit einem blauen Ring am Schaft. Ich verwende sie für dickere Wachsstoffe, natürlich für Jeansstoff, aber auch für dickeres Kunstleder, wenn ich keine Ledernadel vorrätig habe. Auch für Segeltuch oder Cordstoffe ist sie gut geeignet. Auch hier richtet sich die Stärke der Nadel nach der Dicke des jeweiligen Stoffs.

Die Ledernadel: es gibt sie in der Stärke 80 - 100 und sie hat eine Dreikantspitze. Geeignet ist sie für kräftige (Kunst)Lederarten. Ich habe sie auch schon mal genutzt, als ich Fahrradschlauch oder Plane vernäht habe.

Die Jerseynadel: es gibt sie in der Stärke 70 - 100 und sie hat eine runde Spitze, damit der Stoff nicht beschädigt wird und beim Nähen keine Löcher entstehen. Geeignet ist sie - wie der Name schon sagt - für alle Jerseystoffe sowie für Sweat- und Fleecestoff, Strickstoff und (Bade)Lycra. Ebenfalls gilt: die Stärke der Nadel orientiert sich an der Stärke des Stoffs.

Die Stretchnadel: es gibt sie in der Stärke 75 - 95 und sie hat eine halbrunde Kugelspitze. Gekennzeichnet ist sie meist durch einen gelben Ring am Schaft. Geeignet ist sie für sehr feine, aber auch für sehr elastische Stoffe wie Tüll, sehr dünnem Jersey, Chiffon oder Gazestoffe und Gardinen.

Das sind die gängigsten Nähmaschinennadeln, die ihr für eure Nähwerke benötigt. Damit seid ihr gewappnet für Taschen, Tischwäsche, Kissen und Kleidung jeglicher Art. Ich hoffe, mein kleiner Bericht hilft euch weiter (und ich habe keinen Fehler eingebaut 🙈). Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg weiterhin beim schönsten Hobby der Welt: dem Nähen. Und falls ihr einen Wunsch habt, worüber ihr mehr Lesen möchtet, dann schreibt gern einen Kommentar.
Herzliebst eure Boerlinerin 💋

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